Mein Yoga ABC – B wie Bandhas

Das Sanskrit Wort Bandhas बन्ध bedeutet übersetzt Verschluss oder Siegel. Damit werden 4 Zentren im Körper beschrieben, über die wir unsere Energie leiten bzw. halten können.

Es handelt sich dabei um teils sehr subtile Muskelkontraktionen mit denen Energien an bestimmten Punkten im Körper gebündelt werden. Die Bandhas unterstützen den Körper dabei nach oben gegen die Schwerkraft zu streben und dadurch tiefer in die Positionen (Asanas) zu kommen.

Bandhas werden während der Yogapraxis bewusst gesetzt und losgelassen, man verbindet es oft mit Atemübungen (Pranayama). Auch werden sie oft länger gehalten, um die Asanapraxis zu stabilisieren und auch um dich vor Verletzungen zu schützen.

Die vier bekanntesten Bandhas stelle ich dir hier vor…

Das wohl bekannteste ist

Mula Bandha = der Wurzelverschluss

Mula bedeutet in Sanskrit Wurzel.

Dieses Bandha sorgt für Stabilität.

Mula Bandha setzt man indem man seinen Beckenboden anspannt, also so als ob du beim Pipi machen anhalten möchtest.

Wenn du Mula Banhda setzt, erzeugst du für Stabilität in der Lendenwirbelsäule dadurch vermeidest du Fehlhaltungen. Prana (Lebensenergie) wird so nach oben geführt und dort gehalten, du erzeugst Hitze in deinem Körper und bringts Energie zum Fließen. Du solltest Mula Bandha über deine ganze Yoga Asana Praxis halten. Es ist gleichzeitig auch ein super Beckenbodentraining was Frauen wie Männern sehr guttut.

Solltest du schwanger sein, übertreib es nicht damit, da es in dem Fall die Beckenbodenmuskulatur unnachgiebig machen kann.

Mula Bandha ist dafür verantwortlich die Energie von Muladhara Chakra zusammen zu halten – dem Energiezentrum der Stabilität und der menschlichen Grundbedürfnisse. (Mehr über die Chakras folgt in meinem ABC unter C wie Chakra).

Um die Stabilität die Mula Bandha dir gibt einmal bewusst zu erleben, kannst du in die Yogaübung Vrikshasana (der Baum) kommen. Übe als erstes ohne den Beckenboden anzuspannen, also ohne Mula Bandha zu setzten. Übe danach mit gesetzten Mula Bandha.

Du solltest einen deutlichen Unterschied in der Stabilität deines Standes und in der Leichtigkeit der Haltung spüren.

Frau in der Yoga Haltung der Baum am Meer

Diese Bandhas werden überwiegend für Atemübungen eingesetzt

Dann gibt es noch

Uddiyana Bandha = die Bauchkontraktion

Uddiyana bedeutet auf Sanskrit so viel wie emporfliegen

Dieses Bandha befindet sich im Oberbauch zwischen den unteren Rippen.

Es sorgt für Stabilität im Mittleren- und oberen Rücken. So beugst du Fehlhaltungen im Brustwirbelbereich vor.

Uddiyana Bandha setzt man, indem du mit der Ausatmung den Bauch nach innen und den Bauchnabel nach oben ziehst. Das kannst du am besten Üben, indem du im stehen leicht in die Hocke gehst deine Arme auf den Oberschenkeln abstützt und den Oberkörper leicht nach vorne neigst.

Du ziehst gleichzeitig das Zwerchfell hoch zum Brustkorb und die Bauchorgane zur Wirbelsäule. Dadurch erzeugst du ein leichtes Vacuum in deiner Brust, das wiederum sorgst für eine gewisse Leichtigkeit. Deine schrägen und queren Bauchmuskeln werden dabei aktiviert.

Während du Uddiyana Bandha gesetzt hast massierst du deine Bauchorgane, was die Verdauung anregt. Es schütze den Rücken und mildert Trägheit und Anspannung.

Dieses Bandha nutzt man vor allem für Pranayama (Atemübungen).

Uddiyana Bandha ist in Zusammenhang mit Manipura Chakra zu bringen. Das ist das Chakra welches mit unserem Ego verbunden ist. Du kannst dir vorstellen dein Ego mit dieser Übung hoch zum Herzen zu leiten.

Nicht üben, wenn du schwanger bist und auch nicht mit vollem Magen, das könnte sehr unangenehm werden.

Um die beschrieben Leichtigkeit zu spüren musst du Mula Bandha und Uddiyana Bandha gleichzeitig setzten. Das erfordert zuerst etwas Übung wird aber mit regelmäßiger Praxis leichter.

Die Bandhas stehen auch im Zusammenhang mit den Chakras

Das nächste Bandha ist

Jalandhara Bandha = Hals- oder Kehlverschluß

Jalandara bedeutet auf Sanskrit Netz oder Gewebe.

Man findet es in der Kehle und es wird aktiviert in dem man das Kinn erst nach vorne schiebt und dann zur Brust in die Vertiefung zwischen die Schlüsselbeine absenkt. Es soll verhindern das die erzeugte Energie unkontrolliert nach oben entweicht.

Jalandhara Bandha nimmt Druck vom Herzen, entspannt und lässt Ärger abklingen.

Durch das setzten dieses Bandhas kann die Energie reguliert nach oben in das 6. Ajna Chakra/Stirn-Chakra und 7. Sahasrara Chakra/Kronen-Chakra fließen.

Auch sagt man, wenn man das Kinn zum Brustbein schiebt, das man den Verstand mit dem Herzen verbindet.

Auch dieses Bandha nutz man hauptsächlich für Pranayama (Atemübungen) aber auch in Setubandhasana (Brücke) und Salmaba Sarvangasana (Schulterstand) wird es aktiviert.

Das große Ganze…

Und das vierte:

Maha Bandha = Das große Ganze

Maha heißt auf Sanskrit Groß.

Wenn du alle drei Bandhas zusammensetzt, dann spricht man von Maha Bandha.

Das verstärkt alle aufgeführten Effekte der drei einzelnen Bandhas und soll jede einzelne Körperzelle erfrischen.

Alles super Heike…und was habe ich dann jetzt von diesen Bandhas?

Du trainierst die kleinen Muskeln in deinem Körper, andere Muskeln und Gelenke entlastest du.

Durch das Zusammenspiel der drei Bandhas mit der Atmung erzeugst du Festigkeit im Rumpfbereich, länge in der Wirbelsäule und Raum für Bewegung und Stabilität in deiner Körpermitte, das alles ist wichtig für die kraftvolle Körperarbeit im Yoga. Deine Bandscheiben werden durch die Länge, die du in deiner Wirbelsäule erzeugst, entlastet.

Deine Atemfrequenz wird gesenkt und du sorgst für Ruhe und Entspannung in dir.

Das Üben die Bandhas zu aktivieren hilft dir auch außerhalb deiner Yogamatte. Wer es lernt so gezielt Körperbereiche anzusprechen bekommt auch ein besseres Gefühl für diesen und geht auch führsorglicher mit ihm um.

So helfen uns die Bandhas uns in unser Haut wohl zu fühlen und geben uns Energie für die Herausforderungen des täglichen Lebens!

Stabilität, Ruhe, Entspannung und ein besseres Körpergefühl!

Möchtest du gerne mal auf der Yogamatte deine Bandhas kennenlernen? Dann komme doch zu mir in eine Yogastunde dazu und wir üben zusammen unseren Körper zu energetisieren.

Teile diesen Blogartikel!

Über mich

Hey, ich bin Heike!

Als zertifizierte Jivamukti-Yogalehrerin, Achtsamkeits- und Meditationstrainerin helfe ich dir durch Yoga, Meditation und Entspannungstechniken deine innere Ruhe zurückzugewinnen und deinen stressigen Alltag gelassener anzugehen.

Wenn du Lust auf eine dynamische und energetisierende Yogapraxis mit meditativen und entspannenden Elementen hast, dann bist du hier genau richtig!

Yoga mit Heike Peaceful Warrior

Jivamukti Open Klasse

In Jivamukti Open Klassen kommen dynamische, schweißtreibende Körperübungen mit Musik, geführtem Atem, spirituellen Themen und Meditation zusammen. Es ist völlig egal, ob du als Yoga-Neuling noch nicht weißt, was der Unterschied zwischen vrksasana (dem „Baum“) und sirshasana (dem Kopfstand) ist, oder ob du als fortgeschrittener Yogi beide Füße hinter den Kopf klemmen kannst: In einer Jivamukti Open Klasse ist jeder willkommen!

Yoga mit Heike Winkel Gesichtsausschnitt

Jivamukti®Easy/Beginner Vinyasa

Die Jivamukti Easy Klasse enthält alle prägenden Elemente einer klassischen Jivamukti Open Klasse, ist aber vom Tempo etwas reduzierter und damit für alle geeignet, die sich Schritt für Schritt zu den klassischen Jivamukti Open Klassen vorarbeiten wollen. In der Jivamukti Easy Klasse nehmen wir uns die  Zeit ausgewählte Asanas genauer zu betrachten und durch detailliertes Erklären besser zu verstehen.

Meditation

Erfahre die Kraft der Meditation und lerne, wie du erfolgreich eine regelmäßige Meditationspraxis etablieren kannst.

Du bekommst in dieser Klasse  sehr tiefes theoretisches und praktisches Wissen über Meditation und lernst verschiedene Arten der Meditation kennen. 

Viele wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile, dass sich regelmäßiges Meditieren sehr positiv auf Körper und Geist auswirkt. Meditation reduziert Stress, beruhigt das Nervensystem, so das alle körperlichen und geistigen Funktionen viel entspannter ablaufen und sich Gesundheit einstellen kann.

Gleichzeitig ist Meditation die wichtigste Übung aller spirituellen Wege, denn sie fördert das Wahrnehmen der inneren Welt. Du lernst Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne Dich mit ihnen zu identifizieren. Diese wertfreie Beobachtung schenkt innere Ruhe und Frieden und du wirst dadurch gelassener im Umgang mit dir selber und auch mit deiner Umwelt.